Erfolg im Geschäft ist für Dr. Harald Mahrer und Florian Fritsch scheinbar an der Tagesordnung (Bildquelle: Pixabay)
Erfolg im Geschäft ist für Dr. Harald Mahrer und Florian Fritsch scheinbar an der Tagesordnung (Bildquelle: Pixabay)


Wien – Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) vertritt derzeit mehr als 540.000 Mitgliedsbetriebe und setzt sich erklärtermaßen für eine Politik ein, die der Wirtschaft durch Steuerentlastungen, Bürokratieabbau und gezielte Fördermaßnahmen gerade auch durch schwere Zeiten hilft. Die seit Frühjahr 2020 anhaltende Corona-Krise hat selbst die leistungsstarke österreichische Wirtschaft in einen Krisenmodus versetzt, aus dem sie endlich wieder herauskommen will. Das setzt nach Auffassung von WKÖ-Präsident Dr. Harald Mahrer klare Gesetzesregelungen und eine länderübergreifende Abstimmung mit der Wirtschaft voraus. „Jetzt geht es darum, dranzubleiben und mit wirtschaftlicher Vernunft zu agieren: Maßnahmen, die unsere Betriebe treffen, brauchen koordinierte Planung“, sagte der 48-Jährige vor zwei Wochen angesichts der sich wieder verschärfenden Corona-Lage. Gefragt seien jetzt umso mehr die Eigen- und Gemeinschaftsverantwortung eines jeden Österreichers. „Nur so ist sowohl die Eindämmung des Virus auf gesundheitlicher Ebene als auch die Eindämmung der wirtschaftlichen Schäden der Krise zu bewerkstelligen“, gab sich Mahrer überzeugt. In diesem Zusammenhang rief der gebürtige Wiener dazu auf, Abstand zu halten, den Mund-Nasen-Schutz zu tragen und die sozialen Kontakte zu reduzieren. „Für die Wirtschaft ist klar: Wir müssen jetzt Kräfte bündeln, nur so kann der rot-weiß-rote Kraftakt zur Bekämpfung der Krise gelingen“, betonte der Wirtschaftskammer-Präsident, der alles daransetzen will, einen zweiten Lockdown zu verhindern.

In dieser angespannten Lage setzen viele Arbeitgeber auf das politische Durchsetzungsvermögen Harald Mahrers, der in der Republik ja bestens vernetzt ist. Das liegt nicht zuletzt an seinem beruflichen Werdegang. Nach einem Betriebswirtschaftsstudium an der Wirtschaftsuniversität Wien sowie einem Doktoratsstudium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften wurde er Geschäftsführender Gesellschafter mehrerer PR-, Unternehmensberatungs- und Beteiligungsgesellschaften. Dem schlossen sich gesellschaftspolitische Funktionen als Mitglied des E-Government Boards der Bundesregierung, Co-Direktor des Metis Instituts für ökonomische und politische Forschung sowie als Präsident der Julius-Raab-Stiftung an. Es folgten das Engagement als stellvertretender Vorsitzender der Politischen Akademie und als Präsident des Österreichischen Wirtschaftsbundes. Politische Meriten verdiente sich der ÖVP-Mann als Staatssekretär im Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sowie als Minister dieses Ressorts. Seit Mai 2018 ist Mahrer Präsident der einflussreichen Wirtschaftskammer. Im Juni 2020 wurde er vom Wirtschaftsparlament in dieser Funktion für weitere fünf Jahre bestätigt. Lob für diese Entscheidung kam erwartungsgemäß aus der Wirtschaft selbst, aber auch vom damaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Kritik meldeten hingegen der Wirtschaftskammer-Flügel der NEOS und die Freiheitliche Wirtschaft (FW) an. Die einen mahnten mehr Transparenz und die Direktwahl des WKÖ-Präsidenten an, die anderen verlangten mehr unbürokratische Direkthilfe für Corona-geschädigte Betriebe.

Der promovierte Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler setzt gerade in der Corona-Krise auf eine nachhaltige Wachstumspolitik, die Impulse durch Steuerentlastungen und Investitionsförderungen setzt. Als Bundesfinanzminister Gernot Blümel (ÖVP) Mitte Oktober seine Budgetpläne bis 2025 vorlegte, begrüßte Mahrer diese als „konjunkturstützend“ und beschäftigungsfördernd. „Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, um den künftigen Herausforderungen in den nächsten Jahren zu begegnen“, zeigte sich der WKÖ-Präsident zuversichtlich. Geplant sind großangelegte Steuersenkungen sowie Investitionsanreize, um das Wirtschaftswachstum spätestens nach 2022 auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zu lenken. Überdies werden Investitionen durch den Investitionsfreibetrag und die Erhöhung der Grenze für geringwertige Wirtschaftsgüter insbesondere im ökologischen Bereich gefördert. „Das schafft eine Win-win-Situation für Wachstum und Umweltschutz“, sagte Mahrer. Zur Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaabkommens soll zudem ab Juli 2022 eine CO2-Bepreisung eingeführt werden. „Der nun angekündigte Preispfad ist im internationalen Vergleich ausgewogen und sorgt für Planungssicherheit in den Unternehmen“, analysierte der höchste WKÖ-Vertreter. Am 21. Oktober resümierte er auf seiner Facebook-Seite: „Eine Steuerreform zu schnüren, die Anreize zu klimafreundlichem Verhalten enthält und eine Vielzahl an Haushalten und Unternehmen entlastet, war eine Mega-Herausforderung! Umso erfreulicher ist, dass diese gut gemeistert wurde.“

Für nachhaltiges Wirtschaften und Investieren tritt auch Florian Fritsch ein, der es mit seiner aufregenden Unternehmerbiografie immer wieder in die Wirtschaftspresse schafft. „Seine Karriere begann er als Rettungssanitäter, heute verwaltet der Deutsche in seinem Family Office eine Milliarde Euro“, schrieb beispielsweise das Magazin „Forbes“ im August letzten Jahres. „Das Geld steckt Florian Fritsch vornehmlich in Immobilien und Tech-Unternehmen. Mit seinem neuesten Projekt Gropyus bringt er die beiden Welten zusammen – denn das Unternehmen will den Wohnbau im Sinne von Spotify, Tesla und Co. denken.

Kaum jemand weiß, dass Fritsch einer der Ersten in Europa war, der in den E-Auto-Hersteller Tesla investierte. Die Aktivitäten des Selfmade-Unternehmers fließen in seinem Family Office Fritsch & Co. in Liechtenstein zusammen, das inzwischen Assets in beträchtlicher Höhe verwaltet. Neue Wege will er mit seinem Vorarlberger Unternehmen Gropyus beschreiten, das Kenntnisse der Immobilien-, Bau- und Technologieindustrie zusammenführt, um Gebäude unter dem Aspekt der Langlebigkeit und der Ressourcenschonung zu errichten. Bei dem Start-up-Ansatz geht es um ein exklusives Holzhybrid-Bausystem, bei dem neueste Technologien zum Einsatz kommen. „So wie bei einem Tesla, bei dem man sich die eigene Spotify-App auf den Bordcomputer spielen kann, werden auch un­sere Mieter über ein Betriebssystem verfügen. Alle Funktionen des Hauses können darüber gesteuert werden“, schwärmt Florian Fritsch.

Der Gropyus-Gründer und Aufsichtsratsvorsitzende hat für diese Revolutionierung des umweltschonenden Holzbaus die Unterstützung von keinem Geringeren als Harald Mahrer. Der Wirtschaftskammer-Präsident hält laut Medienberichten 0,25 Prozent der Unternehmensanteile und warb mit Erfolg dafür, dass sich Gropyus in Österreich und nicht in Deutschland ansiedelt. „Bei Gropyus stimmten für mich die Vision, das Team und das Potenzial. Florian Fritsch und Markus Fuhrmann sind Serienunternehmer, die das alles auch auf den Boden bringen können“, so Mahrer über den Aufsichtsratschef und den CEO des innovativen Bauunternehmens. Persönliche Interessenkonflikte sieht der WKÖ-Chef nicht, weil er bei Gropyus keine operative Rolle spielt, sondern sich nur beratend um Strategiefragen und das Netzwerkmanagement kümmert. Mahrer hält Gropyus für „eine einzigartige Kombination aus hocherfahrenen Unternehmern und genialer Geschäftsidee“.

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