Der Oberösterreicher Markus Martl gilt als Trendsetter im Markt der Kryptowährungen (Bildquelle: The KrautZ)
Der Oberösterreicher Markus Martl gilt als Trendsetter im Markt der Kryptowährungen (Bildquelle: The KrautZ)

Linz – Markus Martl (28) aus Oberösterreich gehört heute zu den Top-Experten für Kryptowährungen in der Alpenrepublik. Vor fünf Jahren kam der smarte Unternehmer erstmals mit diesem Thema in Berührung, heute lebte er seinen Traum von Mining, Stacking, eigene Multi-Wallet-Programmierungen und hatte sogar zeitweise eine eigene Handelsplattform, auf der man mit Kryptowährungen diverse Artikel kaufen und verkaufen konnte, seien es Amazon-Gutscheine, TV & Musik-Zubehör, Autos und sogar österreichweit über die Metro Essen nach Haus liefern lassen konnte. The KrautZ traf Markus Martl zum Gespräch.

Der Schweizer Kanton Zug akzeptiert jetzt zwei Kryptowährungen als offizielles Zahlungsmittel, den Bitcoin und Ethereum. Ist das ein Durchbruch für Europa und damit auch Deutschland?

Es ist richtig, dass in der Schweiz seit neuestem Kryptowährungen für Finanzamtszahlungen bis zu einer gewissen Höhe als Zahlungsmittel akzeptiert werden. Es ist schon ein Schritt in die richtige Richtung, als Zahlungsmittel ist es in der Schweiz jedoch noch nicht anerkannt. 

Aktuell werden Kryptwährungen weltweit nur in einem Land als Zahlungsmittel akzeptiert, das ist in El Salvador, wo auch jeder Händler dem die technischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, in Zukunft „gezwungen“ ist, Kryptowährungen als Zahlungsmittel zu akzeptieren.

Was Deutschland und Europa anbelangt, würde ich sagen dass es für Europa sicher ein gutes Zeichen ist, das gesetzt wurde. Meiner Meinung nach wird sich Deutschland in naher Zukunft jedoch nicht der Schweiz anschließen.

Viele Menschen sind fasziniert davon, Geld ganz anders zu denken. Und sie sind gleichzeitig verunsichert, weil sie nicht verstehen, wie das eigentlich funktioniert. Wo und wie kann man sich seriös informieren?

Es ist schwierig, eine vertrauliche Quelle mit richtigen Informationen in diesem Bereich zu finden. Im deutschsprachigen Raum gibt es aktuell nur eine Anlaufstelle namens „BTC-ECHO“. Auf dieser Website kann man sich seit einigen Jahren gut über Kryptowährungen informieren, außerdem werden Start-Up-Guides und Richtlinien zur Verfügung stellen, wie zum Beispiel Informationen zu verschiedenen Wallets und deren korrekte Installation. 

Außerdem gibt es vereinzelt Coaches am Markt, die sich in diesem Bereich spezialisiert haben. Dennoch gehört differenziert, in welchen Bereichen die jeweiligen Coaches eine Expertise haben, da es so viele verschiedene Bereiche gibt, wie beispielsweise Mining, Staking, Wallet erstellen und absichern, Exchange von Krypto zu Fiat und vice versa etc..

Viele denken, wenn sie in Bitcoin investieren, werden Sie schnell reich damit. Aber natürlich kann man wie bei Aktien auch schnell arm werden. Wie können sich Anleger absichern? Gibt es bei Kryptowährungen auch so Portfolios wie bei Aktien, die das persönliche Risiko minimieren?

Der Kryptowährungsmarkt ist nicht gleichzustellen mit einem Aktienmarkt, da die Volatilität beim Kryptomarkt viel höher ist. Das bedeutet, dass es auch bei den großen und renommierten Kryptowährungen wie BTC oder ETC möglich ist, innerhalb von einem Tag 40 oder 50% Prozent an Verlusten oder auch an Gewinnen zu erwirtschaften. Von Anlegern im Krypto-Sektor wird ein anderes Anlageverhalten erwartet als von einem Investor im Aktienmarkt. Wichtig ist vor allem, dass man im Kryptowährungsmarkt mit großen Kursschwankungen kalkuliert und diese auch erwartet.

Selbstverständlich gibt es Ausweichmöglichkeiten, beispielsweise indem man die Coins in Stable Coins hält, z.B. der Coin USDT, der immer dem Dollar-Wert gleicht.

Es gibt natürlich auch einige Leute, die dieses Dollar-Cost-Average-Verfahren auch im Kryptowährungssektor anwenden. Sie kaufen also in gewissen Zeitabständen, sei es wöchentlich oder monatlich, immer zu einem gleichen Dollar-Betrag ein. Wenn man die Kursentwicklungen in den vergangenen Jahren genau beobachtet, sieht man, dass Anleger mit dieser Methode teilweise über 1000 Prozent Gewinn gemacht haben.

Kritiker sagen, Kryptowährungen sind eine Schattenwirtschaft, die häufig von Menschen mit krimineller Energie genutzt werden. Sie sind international bekannt und sehr erfolgreich in dem Geschäft – wie schützen sich Anleger davor, dass ihr Geld von Kriminelle abgegriffen wird, wenn sie mal tatsächlich etwas erwirtschaftet haben?

Obwohl der BTC durch das Darknet bekannt wurde, und dort Zahlungen für unerlaubte Tätigkeiten durchgeführt wurden, sind Kryptowährungen in den letzten Jahren Mainstream geworden. 

Mittlerweile gibt es flächendeckende Einsatzmöglichkeiten des BTC im legalen Zahlungsektor, so zum Beispiel auch für Non-Profit-Organisationen. In El Salvador werden BTC-Prozesse dazu genutzt, um Tierkliniken zu fördern. Außerdem gibt es mittlerweile eigene Medizin-NFTs (Non-Financial-Tokens), die sich auf Projektentwicklung in diesem Bereich fokussieren. 

Im Allgemeinen war um das Thema Krypto und BTC ein großer Hype, und viele Menschen haben es geschafft, damit schnell reich zu werden.

Als Sicherheitsmaßnahme gilt grundsätzlich, die Empfänger Wallet-ID genau zu prüfen, bevor Kryptowährungen versendet werden. Außerdem sollte auch geprüft werden, ob der potenzielle Zahlungsempfänger einen guten Webauftritt samt Impressum und Kontaktdaten hat, die auf Echtheit überprüft werden sollen.

Last but not least musste auch ich auf hartem Wege lernen, dass die Back-Up-Phrasen der Wallets, die meist aus zwölf oder 24 Begriffen bestehen, gut und sicher aufbewahrt werden sollten. Diese Back-Up-Phrase ist im Grund eine digitales Schloss, durch welches auf der ganzen Welt auf dein Wallet und somit auf deine Kryptowährungen zugegriffen werden kann.

Das Gespräch führte Klaus Kelle.

x