Lars Nikolai Stevenson liebt Chancen und wagt mit der Elaris AG den Sprung in bezahlbare Elektromobilität für Europa
Lars Nikolai Stevenson liebt Chancen und wagt mit der Elaris AG den Sprung in bezahlbare Elektromobilität für Europa


Grünstadt – Von Januar bis September 2023 wurden in Deutschland 387.300 Elektroautos neu zugelassen. Damit könnte bis zum Jahresende die bisherige Rekordzahl aus 2022 mit 470.559 neuen Pkw mit reinem Elektroantrieb geknackt werden. Diese Statistik bezieht sich auf die rein batteriebetriebenen Elektroautos und nicht auf Pkw mit teilelektrischen Antriebsarten, die auch unter dem Begriff der Elektromobilität subsumiert werden. Dazu gehören beispielsweise Plug-in-Hybridfahrzeuge, die neben einem Elektromotor noch über einen Verbrennungsmotor verfügen.Im letzten Jahr gingen die meisten E-Auto-Zulassungen hierzulande auf das Konto von Tesla. Auch im bisherigen Jahresverlaufverkaufte der US-Hersteller die meisten E-Autos. Bei Volkswagen sank die Zahl der Neuzulassungen im Vorjahresvergleich aber wieder.

Lars Stevenson will mit Elaris bezahlbare Elektroautos auf Deutschlands Straßen bringen

Diese Marktdynamik versucht Lars Nikolai Stevenson für sich und die Förderung der Elektromobilität zu nutzen. Der seit 30 Jahren unternehmerisch tätige Visionär will den Automobilmarkt im Sinne des Klimaschutzes revolutionieren und einen innovativen Beitrag zur unverzichtbaren Verkehrswende leisten. Deshalb gründete er im Jahr 2020 im pfälzischen Grünstadt die Elaris GmbH, die heute die Rechtsform einer Aktiengesellschaft hat und bis Ende des Jahres an die Münchener Mittelstands-Börse geht. Allem lag die Erkenntnis zugrunde, dass Elektromobilität hochwertig, zuverlässig und bezahlbar sein muss, wenn sie breite Käuferschichten ansprechen soll. Mit seinem Glaubenssatz „Wir brauchen bezahlbare Elektroautos“ will Stevenson den Anteil der Verbrenner auf deutschen Straßen reduzieren. „Mobilität muss sich dem Menschen anpassen. Es braucht gelungene technische Unterstützung und bezahlbaren Komfort und Technologie auf hohem Niveau“, ist der Elaris-CEO überzeugt. Die vielfältigen Herausforderungen bei der Start-up-Gründung – jenseits der reinen Kapitalbeschaffung – beschrieb der Mobilitätswende-Anhänger so: „Der logistische Aufwand, der Aufbau eines Händler- und Vertriebsnetzes und die Schaffung der Systemlandschaft sind nur einige wenige Punkte, die sich daraus ergeben. Und dann haben wir noch nicht über die Homologationsverfahren, CE-Siegel und Sicherheitstest gesprochen.“ Würden sich hier Fehler einschleichen, müssten Fahrzeuge zurückgenommen, angepasst und erneut getestet werden, bevor sie wieder auf die Straße dürften. Das sei natürlich in der Sache richtig, erschwere aber den Markteinstieg.  

Deshalb verzichtete Lars Stevenson von Anfang an auf die kosten- und personalintensive Entwicklung eigener E-Auto-Modelle und erinnerte sich stattdessen seiner alten Kontakte nach China. Dessen Autohersteller bewunderte er schon immer für ihre Flexibilität und Zuverlässigkeit. Deshalb wollte er sich deren Vorreiterrolle bei der Produktion alltagstauglicher und preiswerter E-Autos zunutze machen. Die Geschäftsidee war, die Modelle des E-Autobauers Skywell auf die Ansprüche des europäischen Marktes zuzuschneiden, kundenindividuell anzupassen und auf direktem Weg zu importieren. Erst wenn der deutsche oder europäische Kunde sein Wunschauto über die Internetseite bestellt hat, leitet Elaris den Auftrag an den chinesischen Produzenten weiter. „Das Auto, das dann vom Band geht, ist nicht das gleiche Fahrzeug, das für den chinesischen Markt gebaut wird“, betont Stevenson. „Alle Fahrzeuge von Elaris sind selbstverständlich für den EU-Markt zertifiziert und vollständig homologisiert. Und wir können auf Kundenwünsche eingehen, weshalb alle Autos schnell angepasst werden können. Bei uns trifft Präzision auf Flexibilität.“ Das passgenaue und digitalisierte Bestellverfahren garantiert aus Sicht des CEO die Erfüllung sämtlicher Kundenwünsche: „Die Fahrzeuge von Elaris sollen leicht und schnell bestellbar sein, sodass der Weg zum Traumauto nur ein paar Klicks benötigt.“

Alles fing mit der Vermarktung des Elaris Finn als günstiges Elektroauto-Abo über den Partner „Like2Drive“ und den Discounter Lidl an. Der elektrische Kleinstwagen wurde im Abonnement für 222 Euro im Monat angeboten. Technik und Ausrüstung des Finn konnten sich sehen lassen. Angetrieben von einem 48-PS-Motor, brachte es das chinesische Elektroauto auf 115 Kilometer pro Stunde und eine reale Reichweite von rund 200 Kilometer. Es wurde mit Navigationssystem, Einparkhilfe, Freisprecheinrichtung, Tempomat, LED-Scheinwerfern, Rückfahrkamera und Apple Carplay beziehungsweise Android Auto geliefert. Das Vermarktungskonzept scheiterte schließlich am Rechtsstreit mit einem anderen Auto-Abo-Anbieter um den Markennamen.

Lars Stevenson ließ sich davon aber nicht entmutigen und fokussierte sich auf den ElarisDyo als Komfortkleinwagen mit relativ hoher Reichweite. Der Importeur aus Grünstadt beschreibt den Stadtflitzer so: „Klein, wendig, sparsam. Mit seiner 30-kWh-Batteriekapazität erzielt er eine Reichweite von bis zu 265 Kilometer. Der Dyo ist ideal für den urbanen Gebrauch und bietet Platz für zwei Personen. Der Kofferraum des Dyo hat überraschend viel Platz. Der berühmte Wasserkasten? Leichteste Übung. Da geht viel mehr. Durch den großzügigen Innenraum ist er nicht nur ein Sparwunder, sondern ein Raumwunder, in dem sich auch großgewachsene Fahrer wohlfühlen.“ Neben überraschend viel Kopf- und Beinfreiheit besticht der E-Wagen durch seine hochwertige Ausstattung, die ihn fraglos zum Preis-Leistungs-Sieger in seiner Klasse macht. Als Top-Modell des Elaris-Programms gilt der Elektro-SUV Beo, der seinem großzügigen Platzangebot, einer hochmodernen Komfortausstattung, einer Reichweite bis zu 450 Kilometer und nobler Optik punktet. Neben dem Dyo und dem Beo vermarktet Elaris den Kompaktvan Leo und die Limousine Jaco. Mantrahaft sagt Stevenson: „Wir wollen, dass E-Autos für alle Menschen zugänglich sind. Dafür fertigen wir Autos, die mit höchster Qualität und bester Ausstattung auf maximalen Nutzen ausgelegt sind: sparsam, praktisch, günstig.“

Eine Grundvoraussetzung für die Mobilitätswende ist eine immer bessere Ladeinfrastruktur. Die Verfügbarkeit öffentlich zugänglicher Ladepunkte spielt bei der Entscheidung für oder gegen ein Elektroauto eine große Rolle. Im letzten Jahr entstanden hierzulande über 12.000 neue Ladesäulen. Am 1. Juli 2023 konnten die Autofahrer fast 97.500 öffentliche Ladepunkte nutzen. Elaris bietet mithilfe seiner chinesischen Partner nicht nur günstige E-Fahrzeuge bester Qualität, sondern auch umfangreiche Services bei der Ersatzteilbeschaffung sowie dem Vertrieb und der Versicherung der Autos. Außerdem übernimmt das Pfälzer Unternehmen mit seinen mehr als 40 Mitarbeitern Beratungsdienste beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. Dazu gehören unter anderem Mobilitäts- und Standortanalysensowie das Fördermittelmanagement. 

Ist auch Constantin Seretoulis bei der Expansion der Elaris AG dabei?

Im Mai wurde bekannt, dass die Elaris AG bei ihren Börsengang-Plänen von der Frankfurter Neon Equity AG unterstützt wird. Der gründergeführte Wachstums-Enabler investiert in Unternehmen mit hohen Wachstumschancen. Dazu zählt er Elaris und kündigte im Frühjahr eine Unternehmensbeteiligung im einstelligen Prozentbereich an. „Der Markt für Elektrofahrzeuge ist ein stark wachsender Zukunftsmarkt weltweit“, sagte Thomas Olek. Der Gründer und CEO Neon Equity argumentierte: „Mit Fokus auf nachhaltige, grüne Technologien erfüllt Elaris unsere Investmentkriterien bestens. Wir unterstützen das Unternehmen bei der Finanzierung über den Kapitalmarkt sowie beim weiteren strategischen Wachstum. Zudem bringen wir unser gut ausgebautes Netzwerk und unsere Erfahrung im Bereich Kapitalmarkt-Transaktionen in das Unternehmen ein. Als Aktionär wollen wir Elarislangfristig begleiten und von der erfolgreichen Entwicklung profitieren.“

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