Washington - Steigende Öl- und Gaspreise sorgen für eine Intervention aus dem Weißen Haus. Wie der BBC berichtet, gab die US-Administration eine Erklärung dazu heraus. "Die amerikanischen Verbraucher und Unternehmen spüren die Auswirkungen der erhöhten Gaspreise an der Zapfsäule und in ihren Heizkosten, da das Ölangebot nicht mit der Nachfrage Schritt gehalten hat“ Deshalb nutze Präsident Joe Biden jedes ihm zur Verfügung stehende Instrument, um die Preise zu senken und den Mangel an Angebot zu beheben.
Laut BBC haben die USA zugesagt, 50 Millionen Barrel Öl aus ihren Reserven freizusetzen, um die steigenden Energie- und Benzinpreise zu senken. Dieser Schritt ist mit den anderen großen ölverbrauchenden Nationen abgestimmt, darunter China, Indien, Japan, Südkorea und Großbritannien.
US-Präsident Joe Biden hat die Opec-Gruppe der ölproduzierenden Nationen wiederholt aufgefordert, die Produktion schneller zu steigern. Die Opec hat sich bislang jedoch an die Vereinbarung gehalten, die Produktion nur schrittweise zu erhöhen.
Die britische Regierung wird im Rahmen dieser koordinierten Bemühungen Unternehmen erlauben, 1,5 Millionen Barrel Öl aus privaten Reserven freizugeben. Die Maßnahme soll die globale wirtschaftliche Erholung nach der Corona- Pandemie unterstützen.Indien wird fünf Millionen Barrel freigeben, während Südkorea, Japan und China die Menge und den Zeitpunkt ihrer Veröffentlichungen noch bekannt geben werden.
Allerdings bezweifeln Analysten, dass dieser Schritt ausreichend sei bzw. die erhofften Auswirkungen haben werde. Caroline Bain, Chefökonomin für Rohstoffe bei Capital Economics hat Sorge, dass der Schritt einen gegenteiligen Effekt haben könnte, da die Opec+, zu der auch Russland gehört, das Produktionstempo dann verlangsamen könnte.
Washingtons Bemühungen, sich mit anderen großen Volkswirtschaften zusammenzuschließen, um die Energiepreise zu senken, sei eine Warnung an die Opec und andere große Produzenten. Die Sorge über hohe Rohölpreise, welche in diesem Jahr um mehr als 50 Prozent gestiegen sind, wird dabei an die Opec+, zu der großen Produzenten wie Saudi-Arabien und Russland gehören, adressiert. Diese hatten bei ihren monatlichen Treffen wiederholt Anfragen zurückgewiesen, mehr Öl zu fördern.
"Wir werden weiterhin mit internationalen Partnern über dieses Thema sprechen", ließ ein hochrangiger US-Regierungsbeamter am Dienstag gegenüber Reportern verlauten; "Der Präsident ist bereit, bei Bedarf zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen."
Von Analysten wird dieser Schritt als bedeutsam eingeordnet. Man erwarte, dass die Opec+ ihre Strategie überdenkt und die Produktion erhöhen wird.
Dieser Schritt würde auch auf dem angespannten deutschen Energie- Markt für Entlastung sorgen. Die deutschen Verbraucher sowie die deutsche Wirtschaft sind durch hohe Steuern sowie die neu eingeführte CO-2-Bepreisung besonders hart von den hohen Weltmarktpreisen betroffen.