München - Scalable Capital, Europas größter digitaler Vermögensverwalter, steigt in das Geschäft mit Kryptowährungen ein. Der Münchner Finanzdienstleister teilte mit, man werde den Kunden ermöglichen, in Bitcoin, Ethereum und andere digitale Coins zu investieren.
Der Handel solle danach über "regulierte Marktplätze" wie Xetra, also die Deutsche Börse, oder über Gettex von der Börse München stattfinden.
Scalable Capital ist dabei weder der einzige noch der erste Anbieter dieser Dienstleistungen, auch Unternehmen wie Vivid, Trade Republic und Nuri (Bitwala) bideten ihren Kunden an, Geld in Kryptowährungen anzulegen. Erstaunlich: Unter den traditionellen Geldinstituten in Deutschland zeigten zuletzt die Sparkassen Interesse, ihren Kunden einen Zugang zu Kryptowährungen zu ermöglichen.
Ähnlich wie bei Trade Republic und Vivid müssen Kunden bei Scalable keine separate digitale Geldbörse (Wallet) für die Verwahrung der Digitalmünzen anlegen. Die Kryptowährungen werden bei den Münchenern in Form von Wertpapieren (ETP) auf dem bestehenden Depot der Kundinnen und Kunden gehalten. Dies ermögliche einen nahtlosen Zugang zu digitalen Vermögenswerten in einer regulierten und sicheren Umgebung. Hinter diesen Papieren stehen eingelagerte Coins in gesicherten Verwahrstellen.
Firmen-Mitgründer Podzuweit verwies gleichzeitig auf das Risiko, dass mit einem Investment in Bitcoin und anderen Kryptowährungen verbunden sei. Auch wenn man daran glaube, dass die damit verbundene Technologie der Blockchain Bestand habe und Teil des Alltags werde, müsse man das Risiko sehen. «Ich kenne keine Anlageform, die so großen Schwankungen unterworfen ist, wie den Kryptobereich. Eine so große Bewegung, bei der es auch mal 20 Prozent an einem Tag nach unten gehen kann, gibt es sonst nicht am Wertpapiermarkt.» Dennoch hätten sich Kryptowährungen als Anlageklasse in einem ausgewogenen Portfolio etabliert und würden von jüngeren Kunden zunehmend stark nachgefragt.