Stephan Welk, hier bei einer Reportage des ORF, schwärmt für Sao Tome e Principe.
Stephan Welk, hier bei einer Reportage des ORF, schwärmt für Sao Tome e Principe.

Zürich - Der deutsche Regierungsberater Stephan Welk, ein Hesse, der 1967 im beschaulichen Korbach geboren wurde, gilt in Marktkreisen als Mann der ungeahnten Möglichkeiten. Vor allem über Westafrika hat der Mann (Markenzeichen: Rollkoffer) ein dichtes Netz politischer Einflußnahme gesponnen. Ehemals portugiesische Kolonien am Golf von Guinea gelten nicht erst seit dem „Kakaokrieg“ Mitte der 2000er Jahre als Welks Territorium. Damals schaffte es der smarte Nordhesse irgendwie, mehrere Kakao produzierende Länder Afrikas in einer Art Syndikat zu vereinen und den Preis vor allem beim Edelkakao Criollo zu festigen.

Stephan Welk ist ein umgänglicher Typ. Mit angenehmer Stimme weiß er seine Gesprächspartner oft leicht zu gewinnen. Er wirbt leidenschaftlich für Afrika und die ungeahnten Möglichkeiten des schwarzen Kontinents. Unterstellt wurde ihm dabei immer wieder, nicht ganz so uneigennützig die Interessen seiner afrikanischen Freunde wahren zu wollen, sondern auch für den schweizerischen Schokoladenkonzern Barry Callebaut wirken zu können. Das in Zürich ansässige Unternehmen stellt Kakaoprodukte und Dekorationen für Lebensmittelindustrie und Zuckerbäcker her. Mit derzeit 61 Produktionsstätten weltweit, davon viele in Afrika, ist Barry Callebaut einer der großen Kakaoriesen. Rund 13.000 Mitarbeiter und umtriebige Lobbyisten beschäftigt der Schweizer Konzern bei einem Jahresumsatz von zuletzt 8 Milliarden Schweizer Franken.

Barry Callebaut und Stephan Welk gerieten immer wieder in die öffentliche Kritik. Nach dem Überfall der Russischen Föderation auf die Ukraine 2022 legte der Konzern - anders als viele Wettbewerber - die eigene Produktion von Süßwarenvorprodukten in Rußland nicht auf Eis.

Welk gilt derzeit insbesondere mit der Doppelinsel Sao Tome und Principe und seiner Regierung als herzlich eng verbunden. Vor zwei Jahren war er mal der Mann, der Tennislegende Boris Becker eine Flucht in den Diplomatenstatus ermöglichen sollte.

Hinweis: https://m.youtube.com/watch?v=b5ojbOajCb8

x