Einfallstor für Datenklau
Einfallstor für Datenklau

Kennen Sie «Smishing»? Die Deutsche Telekom informierte jetzt, dass im vergangenen Jahr etwa 30.000 ihrer Kunden von der Betrugsmasche betroffen waren. Bei Vodafone sollen es in der zweiten Jahreshälfte 2021 um die 10.000 Fälle gewesen sein.

Beim «Smishing» - einer Kombination aus SMS und Phishing - bekommt man eine SMS mit einem Link. Dabei wird etwa auf ein angebliches Paket hingewiesen, das bald komme. Klickt man auf den Link in den Kurzmitteilungen, wird man auf dubiose Webseiten geleitet, wo man Apps downloaden soll - häufig zur angeblichen Paketnachverfolgung. Tatsächlich ist es aber Schadsoftware, die den SMS-Massenversand an alle im Handy gespeicherten Kontakte und weitere Nummern auslöst. Dies ist nur bei Handys mit dem Betriebssystem Android möglich, bei Apple funktioniert der Software-Download aus unbekannter Quelle nicht.

Auf diese Art und Weise wurden in einer Art Schneeball-System bisher von Smartphones der Telekom-Kunden fast 100 Millionen Smishing-SMS versendet.

Beliebt bei den kriminellen Profiteuren sind auch Ankündigungen, man habe in einem Gewinnspiel gewonnen. Jetzt müsse man nur noch die persönlichen Daten eingeben, dann bekomme man den Gewinn. Der kommt allerdings nie, sondern die Daten werden abgegriffen und für kriminelle Aktivitäten genutzt.

Derzeit läuft eine SMS-Masche, bei denen der Empfänger auf ein Video hingewiesen wird, auf dem er zu sehen sei. Das soll neugierig und leichtsinnig machen. Aber auch das dient einzig dazu, eine Schadsoftware auf das Smartphone zu schleusen und Daten abzusaugen.

«Smishing» wurde Ende 2020 in Europa zum gravierenden Problem. Die Zahlen der Telekom verdeutlichen nun, dass der massenhafte Betrug längst noch nicht abebbt - noch immer fallen viele Verbraucher auf die Masche rein.

Die Mobilfunk-Netzbetreiber haben Gegenmaßnahmen ergriffen. Mit Filtern versuchen sie, den SMS-Versand zu unterbinden. «Über unsere Systeme zur Anomalie- und Betrugserkennung können wir sehen, wenn Geräte weiterhin aktiv Schadsoftware streuen», berichtet der Telekom-Sprecher. Um den Massenversand zu unterbinden, sperren die Netzbetreiber vorübergehend die SMS-Sendefunktion bei befallenen Handys.

Wer keine SMS-Flatrate hat, für den kann es teuer werden. Zwar berichtet der Telekom-Sprecher, dass Mehrkosten aus Kulanz einmalig erstattet werden. Leider gebe es allerdings Fälle, bei denen Smartphones mehrfach nacheinander befallen werden. «Das kann im Einzelfall teuer werden», sagte ein Sprecher.

Und was können die Nutzer tun, um sich zu schützen? vor allem: Auf gar keinen Fall draufklicken oder gar installieren! Niemals! Und ein Antivirus-Programm sollten Sie ohnehin installieren!


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