Der Börsengang der Elaris AG ist ein Erfolg von Thomas Olek und Lars Stevenson
Der Börsengang der Elaris AG ist ein Erfolg von Thomas Olek und Lars Stevenson


Bad Dürkheim – Nachdem die rheinland-pfälzische Elaris AG eigentlich schon im letzten Herbst an der Münchner Mittelstandsbörse durchstarten wollte und den Börsengang wegen der unsicheren Marktlage verschob, steht der börslichen Kapitalaufstockung jetzt nichts mehr im Weg. Seit dem 14. März 2024 ist der Importeur attraktiver, aber preislich erschwinglicher Elektroautos im Freiverkehr der Börse München notiert. Alle 12,1 Millionen Aktien wurden in das Handelssegment M-Access einbezogen. Zu Jahresbeginn wurde dieser Termin für die Erstnotiz genannt, und kurz darauf billigte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) den Wertpapierprospekt. Am Tag des Börsendebüts wurden öffentlich 10.000 Aktien aus dem Bestand der Altaktionärin Elaris Holding GmbH angeboten. Der erste Kurs der Elaris-Aktie lag bei 40,60 Euro, was einer anfänglichen Marktkapitalisierung von rund 490 Millionen Euro entsprach. Innerhalb einer Stunde stieg er auf 41,60 Euro. Lars Stevenson, Gründer und CEO von Elaris, zeigte sich hocherfreut: „Damit schlagen wir ein neues Wachstumskapitel in unserer Firmengeschichte auf. Mit der Börsennotierung erhöht sich unsere Visibilität am Markt, und wir können unsere Wachstumsstrategie weiter forcieren. Als nächste Schritte wollen wir die Modellpalette unserer Elektrofahrzeuge weiter ausbauen und international weiterwachsen.“

 

Unter eigenem Markennamen bietet das in Grünstadt gegründete und inzwischen in Bad Dürkheim ansässige Unternehmen sechs Elektroauto-Modelle vom Kleinstwagen über SUV und Limousine bis zum Transporter an. Die bestens ausgestatteten Fahrzeuge der chinesischen Hersteller Dorcen, Skywell und GAC heißen Dyo, Jaco, Beo, Lenn und Caro. Das gründergeführte Unternehmen fokussiert sich auf bezahlbare und bedarfsgerechte Elektromobilität, um die grüne Energiewende für mehr Klimaschutz voranzutreiben. Renommierte chinesische Elektroauto-Manufakturen produzieren die Top-Fahrzeuge im Auftrag von Elaris und modifizieren sie im Sinne der europäischen Anforderungen. Im Software-Bereich nehmen die pfälzischen E-Auto-Importeure weitere Anpassungen vor, um allen Wünschen ihrer Kunden gerecht zu werden.

 

Die Kapitalerhöhung durch den Börsengang ist für den weiteren Expansionskurs fest eingepreist. Im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie plant die ElarisAG den Ausbau ihrer Modellpalette an bezahlbaren Stromern, die Erweiterung des Vertriebsnetzes und die Erschließung neuer Auslandsmärkte. In den Niederlanden, Italien und Tschechien sollen schon Kontakte geknüpft worden sein, damit lokale Distributoren die Elaris-Elektroautos vertreiben. Gerüchteweise ist noch in diesem Jahr der Markteintritt in Frankreich, Spanien und Polen geplant. Investitionskapital soll zudem in optimierte Ladeinfrastrukturlösungen wie Ladesäulen und Wallboxen fließen. Stevenson plant außerdem zeitnah eine Notierung seiner Aktien auf Xetra. Das ist ein elektronischer Handelsplatz der Frankfurter Wertpapier-Börse und steht für „eXchange Electronic TRAding“ beziehungsweise „elektronischer Börsenhandel“. Die Xetra-Listung der Aktien wäre für Elarisgewissermaßen der börsliche Ritterschlag.

 

Am 18. März 2024 gab der Vorstand bekannt, dass er mit Zustimmung des Aufsichtsrates eine Barkapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital unter Ausschluss des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre beschlossen hat. Die Barkapitalerhöhung soll im April realisiert werden und zu einem Mittelzufluss in Höhe von 3,5 Millionen Euro führen. Die neuen Aktien werden voraussichtlich zu einem Ausgabepreis von je 41,50 Euro von der Elaris Holding GmbH als derzeitiger Muttergesellschaft gezeichnet, und der erwartete Gesamterlös aus der Barkapitalerhöhung soll in die Umsetzung der Wachstumskonzeption fließen. Laut Branchenkennern befindet sich der Vorstand gerade in konkreten Investorengesprächen für die Bereitstellung von Finanzmitteln zur Wachstumsbeschleunigung. Das würde die planvolle Geschäftsausweitung des E-Mobility-Unternehmens und eine Verstetigung seiner Wachstumsdynamik garantieren.

 

Medien zufolge befinden sich 90 Prozent der Elaris-Aktien im Eigentum von Lars Stevenson und seiner Ehefrau. Weitere fünf Prozent hält die Neon Equity AG, die zu den Unternehmen des Publity-Großaktionärs Thomas Olek gehört. Das Unternehmen sieht sich als einen führenden Anbieter von IPO- und Wachstumsfinanzierungslösungen, der die Lücke zwischen schnell wachsenden ESG-Unternehmen und Investitionskapital schließt. „Unsere Mission ist es, Impact-Unternehmen und die globalen Kapitalmärkte zu verbinden, um Innovationen zu unterstützen und nachhaltige Renditen für unsere Anleger zu erzielen“, heißt es seitens der Aktiengesellschaft mit Hauptsitz in Frankfurt am Main und Dependancen in London, Miami, Singapur und Abu Dhabi. „Wir konzentrieren uns auf wirkungsbezogene Investitionen und führende Beratungserfahrung im ESG-Bereich. Damit ist Neon Equity der perfekte Partner für jeden Impact-bezogenen Börsengang oder jedes Finanzierungsprojekt.“ 

 

Gründer und Lead-Investor ist der Immobilienprofi Thomas Olek, der als Vorstandsvorsitzender schon die Publity AG an die Börse und damit auf Erfolgskurs brachte. „Durch den Börsengang (IPO) wird Eigenkapital aufgenommen und somit das weitere Wachstum des Unternehmens finanziert“, so der erfolgreiche Gewerbeimmobilieninvestor. „Die Finanzmittel stehen dauerhaft zur Verfügung und können unter anderem für neue Produktentwicklungen oder die internationale Expansion verwendet werden. Ist ein Unternehmen erst einmal an der Börse notiert, hat es die Möglichkeit, jederzeit frisches Geld durch Kapitalerhöhungen bei Investoren einzuwerben.“

 

Vor einem Jahr wurde bekannt, dass Neon Equity den E-Mobilitätsförderer Elaris beim Börsengang berät, der eigentlich für das vierte Quartal 2023 vorgesehen war. Gleichzeitig erklärten die Frankfurter, sich an den Elektroauto-Visionären im einstelligen Prozentbereich zu beteiligen. Die Distribution und Vermarktung von hochklassigen chinesischen Elektroautos schien Thomas Olek eine absolut wachstumsträchtige Geschäftsidee zu sein, die unbedingt an die Börse gebracht werden muss. „Der Markt für Elektrofahrzeuge ist ein stark wachsender Zukunftsmarkt weltweit. Mit Fokus auf nachhaltige, grüne Technologien erfüllt Elarisunsere Investmentkriterien somit bestens“, betonte der gebürtige Essener des Jahrgangs 1968. „Wir unterstützen das Unternehmen bei der Finanzierung über den Kapitalmarkt sowie beim weiteren strategischen Wachstum. Zudem bringen wir unser gut ausgebautes Netzwerk und unsere Erfahrung im Bereich Kapitalmarkt-Transaktionen in das Unternehmen ein. Als Aktionär wollen wir Elaris langfristig begleiten und von der erfolgreichen Entwicklung profitieren.“ Dass Elarisnun den Börsengang mit einer Marktkapitalisierung von 490 Millionen Euro hingelegt hat, kann auch Neon Equity als Erfolg verbuchen. Mit Blick auf den Fünf-Prozent-Anteil von Neon Equity sagte Thomas Olek dieser Tage: „Wir freuen über das erfolgreiche Börsendebüt von Elaris.“ 

 

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