Dr. Oliver Kempkens arbeitet heute als Profi-Headhunter
Dr. Oliver Kempkens arbeitet heute als Profi-Headhunter


München – Am 9. Januar dieses Jahres drehte sich in einer neuen Podcast-Folge von „Saatkorn“ alles um den bekannten Profi-Headhunter Dr. Oliver Kempkens. Podcast-Macher Gero Hesse – Motto: „Jeder Mensch verdient den bestmöglichen Job und Arbeitgeber“ – stellte Kempkens zunächst mit einigen seiner beruflichen Lebensstationen vor. Nach einer Konzernkarriere bei SAP und der Boston Consulting Group sowie vielen beruflichen Auslandsaufenthalten machte er sich mit seinem Kompagnon Sebastian Kohler mit der Headhunting-Boutique Kempkens x Kohler GmbH selbstständig. Im Podcast befragte ihn Hesse zu einem breiten Themenspektrum. So wollte er von Kempkens wissen, warum der sich im Bereich Headhunting selbstständig machte und der „Faktor Mensch“ im Recruiting trotz aller technologischen Entwicklungen weiterhin von höchster Relevanz sein wird. Auch wurde der Gast nach den Management- und Leadership-Tugenden gefragt, die er augenblicklich für die wichtigsten hält. Mit Kempkens stand „Saatkorn“ genau der richtige Mann für alle Fragen des Recruiting Rede und Antwort. Diese Form der Personalbeschaffung ist in Zeiten des Fachkräftemangels für viele Unternehmen von existentieller Bedeutung. Professionelle Recruiter wie Dr. Oliver Kempkens versorgen ihre Auftraggeber bedarfsgerecht mit potenziellen Top-Arbeitskräften. Dabei reicht die Bewerbersuche von den Vorgesprächen über die Formulierung und Veröffentlichung von Stellenanzeigen bis zur Unterzeichnung der Arbeitsverträge als Abschluss der Tätigkeit. 

In seiner Eigenschaft als Ex-Managing Director der russischen Sberbank in Moskau sprach Oliver Kempkens im letzten Sommer mit dem „The Pioneer“-Journalisten Alexander Wiedmann. In dem mehr als 30-minütigen Podcast ging es um das Alltagsleben in Russland und wie die Russen den Krieg gegen die Ukraine wahrnehmen. Bis zu Putins Angriff auf das Nachbarland war Kempkens im Management der Sberbank tätig und damit der ranghöchste Deutsche im operativen Geschäft eines russischen Staatskonzerns. Dort trug er die Verantwortung für einen Bereich, den er vereinfachend „Plattformstrategie“ nennt. Das Unternehmen hatte seinerzeit 350.000 Mitarbeiter, von denen rund 1.000 Beschäftigte in seinem Sektor tätig waren. Mit seiner mehr als 14-jährigen Erfahrung als Konzernführungskraft unterrichtete er an mehreren russischen Universitäten und promovierte am Moskauer Institut für Internationale Zusammenarbeit (MGIMO).

Am Tag des Kriegsausbruchs gab Kempkens seine Position bei der Sberbank auf und reichte seinen Rücktritt ein. Ein Grund war, dass sein bisheriges Pendeln zwischen Moskau und München, wo seine Tochter lebt, unter Kriegs- und Sanktionsbedingungen nicht mehr möglich ist. Seine Mitarbeiter bedauerten den Schritt des Deutschen, glaubten aber an ein schnelles Kriegsende. Diese Hoffnung hat sich bekanntermaßen nicht erfüllt. 

Als Kenner des russischen Marktes konstatierte er schon im letzten Jahr ein weitgehendes Scheitern der westlichen Wirtschaftssanktionen. Das Beschaffungswesen der Konzerne sei zwar schwieriger geworden, und in der Automobil- und Luftfahrtindustrie habe es Einbrüche gegeben. Im besonders sanktionsbetroffenen Hochtechnologie-Bereich werde jedoch schon seit Jahren versucht, fehlende Importe aus dem Westen durch Einfuhren aus Korea, Japan und vor allem China zu substituieren. Oliver Kempkens schließt einen wirtschaftlichen Kollaps, wie er vom Westen erhofft wird, deshalb aus: „Sicher befindet sich Russland in einem graduellen Abstieg, aber es wird keinen Paukenschlag geben. Es werden nicht die 1990er wieder anbrechen. Der russische Staat hat zum Teil wohl kalkuliert. Und es sieht so aus, dass Russland einen langen Atem hat.“ Das Staatswesen und seine Volkswirtschaft erwiesen sich als ziemlich widerstandsfähig, meint der Russlandkenner. „Natürlich sind die Waren teurer geworden, aber die große Mehrheit der Bevölkerung lebt in etwa auf dem Niveau wie vor dem Krieg. Die Inflationsrate betrug in Russland im März nur 3,5 Prozent. Während Deutschland immer noch unter den hohen Energiepreisen ächzt.“ Der Ex-Konzernmanager zeichnet das Bild eines Russlands, dessen Bürger sich durchaus umstellen, aber eben nicht verzichten müssen. Seien sie früher zum Shoppen nach München geflogen, ließen sie ihr Geld jetzt eben in Dubai. Und statt deutscher Autos würden nun verstärkt südkoreanische gekauft. Die Produktionsanlagen von Softdrinkherstellern seien verstaatlicht worden und belieferten die Russen nun halt mit Limonaden anderer Namen.

 

„Von der Vorstellung, wie sie in vielen westlichen Kommentaren verbreitet wird, dass Russland bald wirtschaftlich am Ende sei, sollte man sich verabschieden. Die russische Gesellschaft ist resilient“, analysiert Kempkens. „Man muss sich nicht sozialpartnerschaftlich abstimmen, Dinge werden einfach umgesetzt, es wird gehandelt. Und das ist auch bei vielen Konzernen so.“ Er hält es für einen großen Fehler des Westens, neben den Staatsbetrieben auch die wirtschaftsliberalen Kräfte in Russland zu sanktionieren. „Es wäre schlauer gewesen, diese Brücken nicht abbrechen zu lassen“, sagt der Deutsche nachdenklich. „Man muss die Dinge mit Augenmaß betreiben. Es bringt nichts, einfach nur empört zu sein. Ich bin mir sicher, dass kein Mitglied der deutschen Bundesregierung eine umfassende Ahnung hatte, wie sich die Sanktionen auf die russische Wirtschaft auswirken.“

 

Heute widmet sich die ideensprühende Führungskraft ihren spannenden Aufgaben in der Kempkens x Kohler GmbH. Das in München ansässige Unternehmen bezeichnet sich als einen sehr schnell wachsenden Executive-Search-Anbieter. Als Executive Search wird die spezialisierte Kandidatensuche für gehobene Leitungspositionen durch externe Personalberater bezeichnet. „Wir sind eine unabhängige und partnergeführte Boutique mit profunder unternehmerischer und betriebswirtschaftlicher Erfahrung, die kreativ und schnell Ergebnisse erzielt“, heißt es unternehmensseitig. „Wir arbeiten mit Kunden zusammen, die unsere Werte teilen und unsere besonderen Methoden zu schätzen wissen. Wir betrachten jeden neuen Auftrag als einmalige Chance und gehen nie davon aus, dass es der letzte sein wird. Wir passen uns den Arbeitsgewohnheiten unserer Partner an und sorgen für eine nahtlose Abstimmung.“ Kempkens sichert einen überschaubaren Sieben-Wochen-Zeitraum vom Start der Kandidatensuche bis zur Unterschrift zwischen seinem Partner und dem idealen Kandidaten zu. Durchschnittlich werden drei Top-Kandidaten vorgestellt, um die offene Stelle des Auftraggebers zu schließen. „Wir verfeinern unseren Bewertungsprozess kontinuierlich, um effiziente und effektive Beratungsdienste anzubieten“, so der Gründer und CEO. „95 Prozent unserer Projekte werden erfolgreich und auf die bestmögliche Weise abgeschlossen.“

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