Vermehrt auf Wasserkraft beim Mining von Bitcoins zu setzen, empfiehlt auch der Unternehmer Andreas Baese von Berformance
Vermehrt auf Wasserkraft beim Mining von Bitcoins zu setzen, empfiehlt auch der Unternehmer Andreas Baese von Berformance


Erfurt - Nun haben auch die politischen Unruhen in Kasachstan das Bitcoin–Mining in Mitleidenschaft gezogen. Nach dem Verbot des Bitcoin Schürfens in China waren viele Unternehmen nach Kasachstan abgewandert. Immerhin 80.000 Rechner der chinesischen Mining–Firma Bitfufu zogen in die ehemalige Sowjetrepublik, um dort den billigen Kohlestrom zu nutzen. Da der Stromverbrauch rasch anstieg, führte dies zu schnell steigenden Strompreisen sowie Stromausfällen und Überlastungen des dortigen Stromnetztes. Auch dies löste offenbar die politischen Unruhen in dem zentralasiatischen Land aus. Laut Larry Cermak, Spezialist der amerikanischen News- und Analyseplattform „The Block“ sei die Hashrate dadurch weltweit um immerhin 12 Prozent zurückgegangen. Die Rechenleistung aller Bitcoin-Miner ist durch diese Entwicklung also global um mehr als ein Zehntel eingebrochen. 

Deutsche „Berformance GmbH“ um Andreas Baese arbeitet mit Minern in Skandianvien, Österreich und in der Schweiz

Nach Angaben von Andreas Baese, Kreativ-Coach bei der thüringischen Berformance Gruppe, ist sein Unternehmen davon nicht betroffen, Berformance arbeite hauptsächlich mit Mining-Unternehmen in Skandinavien bzw. in Österreich und in der Schweiz zusammen. Auch den jüngsten Kursverlust des Bitcoin von 46.000 auf 43.000 Dollar betrachtet der Unternehmensberater aus Erfurt gelassen. Dies ist eine Reaktion auf wahrscheinliche Zinserhöhungen durch die FED, was sich bereits seit längerer Zeit andeutet. Und natürlich haben auch die Entwicklungen in Kasachstan bzw. im Iran einen Anteil an der Kursdelle. Jedoch habe es in der Vergangenheit immer wieder kurzfristige Einbrüche der Kryptowährung gegeben, die aktuellen politischen oder gesellschaftlichen Entwicklungen geschuldet seien. Langfristig betrachtet kennt der Kurs des Bitcoin jedoch nur eine Richtung: aufwärts. 

Andreas Baese zeigt sich im Gespräch mit TheKrautZ weiterhin bullish für den Bitcoin

Der enorme Energieverbrauch, der beim Bitcoin anfällt und der zu den oben erwähnten Unruhen in Kasachstan führte, ist allerdings tatsächlich ein Problem. Mittlerweile hat auch der Iran zumindest zeitweise das Schürfen der Kryptowährung verboten. Hier wird es langfristig notwendig sein, neue und alternative Formen der Energiegewinnung zu finden, um die Generierung der Kryptowährungen gewährleisten zu können. Andreas Baese, der auch die Industrie- und Handelskammer in Thüringen in Sachen Bitcoin und Blockchain berät, hat sich auch hierzu bereits Gedanken gemacht. So könnten in Deutschland Windkraftanlagen zur umweltfreundlichen Energiegewinnung beitragen. In Österreich und in der Schweiz, wo die Berformance GmbH ebenfalls aktiv ist, sind aufgrund der topographischen Verhältnisse auch die Nutzungen von Wasserkraftwerken vorstellbar. Damit entfällt natürlich für Privatpersonen zunehmend die Möglichkeit des Mining, da hier langfristig Investitionen in ganzem anderem Umfang notwendig werden.  

Weicht die Krypto-Szene nach Russland aus?

Gleichwohl ist das Thema Energiegewinnung von immer größerer Relevanz, wie das Beispiel Kasachstan zeigt. Der hohe Energieverbrauch wird auch in den USA, dem weltweit größten Mining–Standort, zunehmend kritisch von Umweltschutzorganisationen hinterfragt. Nach Angaben von „The Block“ will der US-amerikanische Kongress noch im Januar untersuchen, welche Auswirkungen das Mining auf die Umwelt hat. Es ist deshalb davon auszugehen, dass damit der Fokus auch weltweit auf dieses Problem bei der Erzeugung von Kryptowährungen gerichtet wird. Deshalb suchen die Krypto–Miner bereits nach Auswegen. So ist jetzt auch Russland als möglicher Standort zum Mining im Gespräch. Das riesige Land hat aufgrund seiner schieren Größe und seiner riesigen Vorräte an Kohle, Wasserkraft und Kernkraft sicherlich ausreichend Potential, den gewaltigen Stromverbrauch beim Mining aufzufangen. Gleichzeitig sind Umweltschutz und politische Einflußnahme im Vergleich zu westlichen Ländern weniger stark. Die Krypto-Plattform Coinbase.com hat bereits angekündigt, sich in Russland umzuschauen.

Deutschland hingegen dürfte wegen seiner weltweit höchsten Energiepreise beim Schürfen des Bitcoin keinerlei Rolle spielen. 

 

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